Longboard
Longboard Release status: experimental [box doku] | |
---|---|
Beschreibung | Ein DIY-Longboard |
Autor(en) | pennylane, Felicitus |
Letzte Version | 1.0 |
pennylane und Felicitus wollen longboarden nach Bauanleitung von http://www.youtube.com/watch?v=8dHtyBM45DU
Benötigter Kram
Anzahl | Was? | Woher? | Kosten |
---|---|---|---|
1x | Birkensperrholzplatten 1200x250x6mm | Baumarkt | Birkensperrholzplatte Multiplex 1200x600x6mm 12,55€ |
2qm | Glasfasergewebe 163g (Aero) Finish FK: 144 (alternativ FK: 800) | R+G Baustoffe | 12,38€ |
1 | Epoxydharz L und Härter EPH 500 | R+G Baustoffe | 24,99€ für 1,5kg Gebinde |
1 | Holzleim | Baumarkt | ca. 10 € |
1 | Mylarfolie A350 (2 m Rolle, 1 m², 50 cm breit) | R+G Baustoffe | 19,52€ |
1 | Trennspray | R+G Baustoffe | 4,28€ |
? | Farbiger Modellbausand | Ikea, Online | wenige € |
? | Permanentmarker | Schreibwaren | ca. 3€/Stift |
1 | Haarspray | Drogerie | 1-2 € |
2 | 20ml Spritze | Apotheke | 0,25 € / Stück |
1 | Pinsel oder Lackierrolle | Baumarkt | 1-5€ |
2 | Achse | longboardshop.de | Einsteigerachse 14.95€ / Stück |
1 | Spacer | longboardshop.de | 4 Stck. 2,50€ |
1 | Kugellager | longboardshop.de | 8 Stck. 12,95€ |
4 | Laufrollen | longboardshop.de | Einsteigerrollen 76mm, mittlere Härte, 29.95€ / 4 Stück |
Effektive Kosten
Anzahl | Was? | Woher? | Kosten | Wer |
---|---|---|---|---|
2x | Birkensperrholzplatte Multiplex 1200x600x6mm | Baumarkt | 25,10€ | P |
5m-Rolle | Glasfasergewebe 163g (Aero) Finish FK800 | R+G Baustoffe | 28,68€ | F |
1 | Epoxydharz L und Härter EPH 500 | R+G Baustoffe | 24,99€ | F |
1 | Holzleim Super 3 | Baumarkt | 9,80 € | P |
5m-Rolle, 50cm breit | Mylarfolie A350 | R+G Baustoffe | 27,85€ | F |
1 | Semiperm® Monofilm Trennspray | R+G Baustoffe | 18,45€ | F |
? | Farbiger Modellbausand und Marker | Idee Heidelberg | 28€ | P |
2 | Haarspray | Drogerie | 0,99€ | F?P? |
4 | 20ml Spritze (FAIL: Spritze passt nicht in die Epoxidflasche) | Apotheke | 1€ | F |
1 | Pinsel oder Lackierrolle | Baumarkt | 1-5€ | na |
4 | Achse | longboardshop.de | 59,80€ | F |
2 | Spacer (je 4 Stück) | longboardshop.de | 5€ | F |
2 | Kugellager (jeweils 8 Stück) | longboardshop.de | 47,90€ | F |
1 | Kryptonics Classic (Rollen, 4 Stück) | longboardshop.de | 37,95€ | F |
1 | Gravity/ Fu Manchu (Rollen, 4 Stück) | longboardshop.de | 29,95€ | F |
1 | Schlossschrauben M5x50 (100er Pack) | Baumarkt | 5,49€ | F |
1 | Sicherungsmutter M5 (100er Pack) | Baumarkt | 5,79€ | F |
16 | Unterlagscheibe | Baumarkt | 1,92€ | F |
Sonstige Kosten
Handschuhe, Protection Gear etc kostet auch noch ein paar Euro. Spezielle Slidehandschuhe gibt's ab 39 Euronen.
Longboard Felicitus
Erste Drafts:
Das Inkscape-SVG: Media:Longboard_Felicitus.svg
Felicitus braucht demzufolge noch Dekosand Schwarz und Rot. Beides gibt's für je 2,49€ bei idee-shop.de.
Longboard pennylane
pennylane braucht demzufolge noch:
- Dekosand Weiß und Schwarz - Bezugsquelle siehe Felicius.
- Permanent-Marker Weiß und Schwarz - zB Edding 4000 Dekomarker für 3,69€ bei idee-shop.de
Vorläufige Preisaufstellung: Media:LB-ods-pennylane.ods
Tagebuch
Tag 1
Birkenholzspanplatten im Baumarkt gekauft (1200x600x6mm), der freundliche Mitarbeiter hat die beiden Spanplatten in der Mitte durchgesägt, so daß wir 4x1200x300x6mm erhielten. Diese haben wir verleimt (Holzleimmenge ca. 500ml für beide Boards, beidseitig aufgetragen) und ca. 2,3cm durchgebogen (jeweils nen Holzklotz an beide Enden und mit Gewichten beschwert).
Tag 2
Nach ca. 14 Stunden sah es so aus, als ob die Klebung nicht ausreichend war, an den Seiten hat sich das Holz etwas abgehoben. Wir haben dennoch das Holz mit einer Stichsäge in Form gebracht und stellten fest, daß die Abhebung zur Mitte hin sich durchaus im Rahmen hält.
Zunächst musste dazu die Form von vorher angefertigten Schablonen auf das Holz gebracht werden.
Wir haben ein Stichsägeblatt (Holz, Kurvenschnitt fein) geschrottet, da es zu heiss wurde und sich verformte. Der Vorteil bei dem feinen Sägeblatt war, daß sich kaum Ausfransungen im Holz ergaben. Bei den nicht ganz so feinen Ersatzsägeblättern ging das Sägen der Rundungen wesentlich besser, aber wir haben auch mehr Ausfransungen erhalten. Die Ausfransungen werden später durch den Epoydkleber wieder ausgeglichen; die Struktur der Ausfransungen wird aber vorraussichtlich noch erkennbar sein. Daher sollte man unbedingt darauf achten, daß man sehr feine Stichsägeblätter (Zahnteilung 1,3mm oder kleiner) verwendet.
Anschließend haben wir uns dazu entschieden, die schlecht geleimten Kanten noch einmal mit Holzleim nachzubessern, was das Problem nahezu vollständig behoben hat.
Nach dem Aussägen der Form wurde das Holz gefeilt, um kleine Sägefehler auszugleichen und mit Schleifpapier bearbeitet. Hierdurch ergab sich die typische Abrundung an den Boardkanten, was sehr schick aussieht.
Die vorher ausgeschnittenen Formen wurden auf das Board mittels Bleistift übertragen und ausgemalt.
pennylane konnte eine Seite direkt fertigstellen, da sie mit Edding-Markern arbeitete. Felicitus hat Wandfarbe verwendet, um die roten Flächen zu malen. Bei der Wandfarbe ist noch eine zweite Schicht notwendig, erst dann kann der Rest mit schwarzem Edding eingefärbt werden. Durch das Auftragen der Farbe mit dem Pinsel kann nicht so exakt gearbeitet werden, deshalb kam zuerst die Wandfarbe und dann der Edding.
Tag 3
Die Oberseite von Felicitus wurde fertiggestellt, damit wurde das Werk vom Vortag beendet. pennylane stellte derweil die Oberseite ihres Boards fertig und mit vereinten Kräften ging es an die Unterseite von Felicitus' Board.
Dank vereinten Kräften wurde damit heute das erste Etappenziel erreicht. Jetzt wird gewartet auf die Bestellungen von Glasfasern, Epoxydharz und co.
Die stolzen Baumeister und Besitzer präsentieren:
Die Oberseiten der beiden Boards ...
... und die dazugehörigen Unterseiten.
Tag 4
Nachdem Glasfasergewebe und Epoxidharz vom Paketdienst zu uns gebracht wurden, konnte es endlich weitergehen. Zuerst mussten aus dem Glasfasergewebe großzügige Bahnen auf die Boards zugeschnitten werden. Im Anleitungsvideo war die Anweisung, man solle sie in Winkel von 45° heraustrennen. Aus Stabilitätsgründen bekommt pennylane's Board 3 Lagen Glasfasergewebe, das Board von Felicitus dagegen bekommt 4 wegen der größeren Länge und Gewichtsbelastung.
Dann haben wir von der Mylarfolie zwei Bahnen abgeschnitten, die das jeweilige Board auf jeder Seite um etwa eine Handbreit überragte. Diese wurde großzügig mit Trennspray beschichtet und trocknen gelassen.
Anchließend wurden mithilfe einer Küchenwaage Epoxidharz und Härter in Gewichtsanteilen von 100g und 63g gemischt. Dann sollte es an das Bekleben der Boards gehen. Angefangen haben wir mit pennylane's Board. Zunächst eine großzügige Schicht Epoxidharzmischung auftragen und dann die erste Lage Glasgewebe auflegen und diese dann mithilfe eines Pinsels mit Epoxi durchtränken. Es folgen Schicht zwei und drei, wobei sich das Glasfasergewebe sehr stark zusammenzieht - daher sind vier Hände von Vorteil um die Stücke beim auflegen wieder in die ursprüngliche (gewünschte) Form zurückzubringen.
Danach wurde die Mylarfolie mit der beschichteten Seite auf das Board gelegt. An dieser Stelle müssen sehr sorgfältig die Lufteinschlüsse entfernt werden, da davon die Bildung einer glatten Oberfläche abhängt. Als sehr praktisches Werkzeug hat sich hierbei ein Schleifbock mit Moosgummi-Unterseite (natürlich ohne Schleifpapier) erwiesen.
Da die Boards inzwischen ihre Biegung wieder weitgehend verloren haben, muss das mit Mylarfolie belegte Board erneut mit Gewichten beschwert und durchgebogen werden. Nach dem Austrocken des Gewebes sollte es diese allerdings problemlos behalten. Dann heißt es 24 Stunden warten und hoffen, dass alles gutgeht.
Tag 5
Der spannungsgeladene Moment: Die Gewichte werden vom Board genommen und die Folie abgezogen. Einige Lufteinschlüsse hat es gegeben und die Schicht ist noch nicht zu 100% trocken, sondern noch etwas klebrig. Außerdem ist an der Unterseite ein bisschen was von der Unterlage festgeklebt - aber das ließ sich leicht mit etwas Schleifpapier beheben. Die klebrige Oberfläche dagegen war eher ein Problem - einige Fingerabdrücke und Fusseln vom Pullover bleiben da jetzt wohl für immer.
Trotz allem haben wir uns dazu entschlossen es weiterzubearbeiten, also wurden zunächst die überschüssigen Gewebereste an den Seiten mithilfe eines Teppichmessers entfernt. Anschließend durfte es dann für etwas über eine Stunde ein genüssliches Sonnenbad nehmen um weiter auszutrocknen.
Als nächstes war Felicitus' Board an der Reihe. Hier sollte umgesetzt werden, was wir bei pennylane's gelent hatten: Mehr Epoxi verwenden, noch stärker auf Lufteinschlüsse achten und noch länger trocknen lassen. Also ran an den Speck.
Anschließend war die Vorgehensweise dieselbe wie am Tag zuvor: Mit Trennspray beschichtete Mylarfolie aufbringen und Lufteinschlüsse ausstreichen.
Dann sollte es an die Oberseite des inzwischen etwas trockeneren Boards gehen: Mit Epoxi bestreichen und die Verschnittreste von Tag 4 aufbringen. Großzügig überlappen lassen und mit Epoxi durchtränken. Das ganze dabei auf der Mylarfolie von gestern. Neue Mylarfolie beschichten und auf die Oberseite aufbringen. Bläschen ausstreichen. Neben das andere Board legen und auf morgen warten. Hoffen, dass alles gutgeht.
Weil pennylane noch Langeweile hatte und so schönes Wetter war, hat sie gleich mal ihr Griptape vorbereitet: Mit dem Teppichmesser eine Wappenform herausgetrennt, die später die Lilie auf der Oberseite umgibt. Auf das aufbringen muss sie aber noch 24 Stunden warten.
Tag 6
Am Board von pennylane war die Oberseite getrocknet und damit konnten die Kanten bereinigt werden. Das Board wurde mit dem Griptape beklebt und die Löcher wurden gebohrt. Hierbei war es etwas trickreich, die exakte Boardmitte zu finden, da das Board leicht asymetrisch geworden ist. Wir hatten Schloßschrauben mit M5x50 gekauft, dann aber festgestellt, daß diese viel zu lang waren (die Boarddicke beträgt gerade einmal 13mm, wir gingen von 20mm aus). Mit M5x35 sah das ganze dann wesentlich besser aus (13mm Board, 5mm Achse, 1mm Unterlagscheibe, 5mm Mutter). Wir haben 5mm-Löcher mit einem Holzbohrer gebohrt und die Schlossschrauben mit einem Hammer in das Board eingeschlagen (Stückchen Holz als Schutz). Danach die Achse, eine Unterlagscheibe und Sicherungsmuttern drunter - Board 1/2 FERTIG!
Erwähnenswert ist, daß das Board wunderbar leichtgängig ist (Felicitus erinnerte sich an sein Jugendskateboard, welches sich von alleine so gut wie gar nicht bewegte).
Felicitus hat die Unterseite seines Boardes von den Glasfaserresten befreit und die mit Epoxyd verlaufenen Stellen gereinigt und neu lackiert.
Lessons learned
- Die Boards will man nach dem Epoxydkleistern auf einen Bock stellen, damit man überflüssiges Epoxid mit einem Lappen aufnehmen kann. Ansonsten sammelt sich das Zeugs bei der Auflagefläche und es ist nervig, betroffene Stellen wieder zu korrigieren (Abschneiden+Schmirgeln+Nachlackieren).
- Auch wenn 24h Trocknungszeit auf dem Epoxyd steht, sollte man lieber etwas länger warten - dann ist das Risiko von unabsichtlichen Stofffaserflecken oder Fingerabdrücken minimal. Außerdem schneidet sich das Epoxyd besser mit dem Cuttermesser, als wenn es noch leicht klebrig ist.
- Während der Epoxyd-Trocknungszeit sollte man das Board dort aufbewahren, wo es permanent >10°C hat. Fällt die Temperatur darunter, so dauert der Trocknungsvorgang wesentlich länger
- Es ist wichtig, bei allen Arbeitsschritten die Symmetrie des Boardes zu überprüfen und ggf. zu korrigieren. Ansonsten gibt's Kopfzerbrechen beim Bohren der Achslöcher.
- Ausgehärtetes Epoxi-Glasfaser-Zeug wird verdammt Scharfkantig. Deshalb die Kanten gut mit dem Cutter zurechtstutzen und evtl mit Schleifpapier nachbearbeiten.
Tag 7
Pennylane macht erste Gehversuche auf dem Board - lustige Reaktionen von vierbeinigen Familienmitgleidern inklusive.